Ausflugtipp Argentiera

Die Geschichte von Argentiera

Silbererz und Eisen wurde hier abgebaut, von den Römern, den Phöniziern, den Karthagern. Aber auch die Genuesen holten noch Gestein aus dem Berg. Die gesamte Westküste Sardiniens ist ein Quell von Mineralien.

 

Seine wohlhabendste Zeit erlebte das Städtchen Argentiera (stammt übrigens vom Wort “argento” = “Silber”) in den vierziger Jahren, aber auch die Zeit, in der für den Krieg enorme Mengen Rohstoffe benötigt wurden – und die Lebensgrundlage ausgebeutet wurde. Da lebten hier über 2.000 Menschen, auch die kleine Kirche des Ortes stammt aus dieser Zeit. Unvorstellbar angesichts der zerfallenen Gebäude heute.

 

Geschlossen wurde die Mine erst 1963 und heute finden sich hier, 40 km von Sassari, eine kleine Bar und wenige bewohnte Häuser.Kein Supermarkt, keine Bank, keine Tankstelle. Nur zehn, zwanzig Menschen, die mit aller Kraft – und womöglich nostalgischer Landverbundenheit oder weil sie einfach schon immer hier wohnen – die Geisterstadt mehr oder auch weniger lebendig halten.

 

Argentiera liegt in einem schönen Tal direkt am Meer, die alten Aufbereitungsanlagen und den Halden reichen fast bis zum Wasser, am Porto Palmas. Das Meer ist hier stets aufgewühlt, der Wind, die Elemente knabbern an den alten Strukturen.

 

Parco Geominerario

Die Mine Argentiera wird heute geschützt und gehört zum “Parco Geominerario Storico e Ambientale della Sardegna“, man betrachtet man das Gebiet von Argentiera bis zum Capo Caccia bei Alghero als Gesamtheit – auch ihre nähere Umgebung mit dem Lago Baratz und den Grotten in den Felsen gehören dazu. Die südlich von Alghero gelegene “Miniera di Calabonia” ist deutlich kleiner als der Komplex in Argentiera, hier wurden hauptsächlich Zink und Kupfer abgebaut. Die Statue der Wölfin, die als Symbol für und in Rom steht, soll aus dem Kupfer jener Mine geschaffen worden sein.

 

Der Park fordert alle Sardinienbesucher auf “Metti una miniera nelle tue vacanze”, was in etwa soviel heißt wie: “Besuchen Sie eine Mine während Ihrer Ferien”. Sardiniens Westküste hat davon eine ganze Menge, zum Beispiel im Iglesiente, aber auch im Landesinneren (z. B. in der Nähe von Lula) finden sich kleinere Minen.

 

Textnachweis: Die Geschichte von Argentiera und einige Textpassagen habe ich aus dem Internet von Pecora Nera übernommen (vielen Dank!) event. in grauer Schrift, wie die Fotonachweise

 

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